Tabak und Zeremonie

– Medizinpferd und Transformator –

Warum Tabak in der Zeremonie, als Gabe fürs Feuer, als Schutzkreis gestreut und und und?
Diese Frage wird uns manches Mal am Feuer gestellt, diese Frage stellen wir uns auch selber.
Gerade diejenigen, die sich mit europäischen ursprünglichen Traditionen und Kulturen beschäftigen.
Oft genug, während „Eine“ gedreht wird und genüsslich in der Kommunikation der erste Zug genommen wird.

Eine Antwort auf die Eingangs gestellte Frage ist einfach. In der Wurzeln-der-Erde Kiva Zeremonie nutzen wir Tabak, da diese Zeremonie aus Mexiko & USA kommt, damit respektieren und ehren wir die dortigen Verwurzelungen und genauso nutzen wir die hiesigen Pflanzen und Kräuter in dieser Zeremonie um auch hier weiter zu verwurzeln.

Hoffentlich bringen die weiteren Zeilen noch etwas Klarheit in den Rauch.

Tabak ist eine der heiligen Pflanzen der Indigenen Amerikas, von Feuerland bis Alaska, und ermöglicht eine direkte Verbindung zum Schöpfer, verbindet uns mit und gibt unsere Absicht in die Zeremonie, trägt in sich die Fähigkeit zur Kommunikation (lässt sich in jedem Rauchereck beobachten).
Zudem und nicht zuletzt ist Tabak leicht erhältlich und einfach zu gebrauchen in jeglicher Zeremonie.
(Die Feuerleute an den meisten Schwitzhütten freuen sich eigentlich immer über ein Päckchen, sei hier am Rande erwähnt. In manchen Traditionen ist das Päckchen Tabak sogar die „Eintrittskarte“.)

Die Tabakpflanzen-Familie ist ursprünglich nicht in Europa heimisch, doch bald 500 Jahre angekommen, wird angebaut und genutzt. Schon vorher wurde „geraucht“, es wurde mit Kräutern geräuchert; zu den unterschiedlichen Anlässen und aus den unterschiedlichen Gründen.
Zur Kommunikation, zur Reinigung und Heilung, für den guten Geruch (Parfum – heute in flüssiger Form; kommt aus dem Lateinischen „per fumare“ – „durch den Rauch“).

Folgende Geschichte und die Bilder dieses Beitrags erreichten uns von einem Mitglied der Wurzel-Familie und es ist eine schöne Geschichte:
Vor einigen Jahren wurde bei archäologischen Grabungen in der Nähe der Great Lakes, USA ein verschlossener Tontopf gefunden, der Fund wurde auf älter als 1000 Jahre datiert. In diesem Tontopf befanden sich Tabaksamen, die sorgsam gehegt und angebaut wurden und deren Samen inzwischen in USA, Mexiko, Kanada, Grönland, Belgien, den Niederlanden und Österreich gedeihen.
Diese Samen wurden und werden nie verkauft, nur gegeben und geschenkt.

So weit, so gut und das ist es und kann es bleiben.
Welche Antworten finden wir in der Frage zu den europäischen indigenen Traditionen (während wir im Rauchereck stehen)?
Beifuss, Wacholder, Süssgras sind hier vlt. als große Drei zu nennen, gerne und zu recht.
Reinigung des Raumes, Öffnung zu den Anderswelten für den Beifuss, Schutz des Raumes für den stachligen Wacholder und Einladung aller guten Geistwesen mit dem Süssgras (und seinen Verwandten wie auch dem Waldmeister).
Mehr dazu zu einem anderen Zeitpunkt.
Ach, White sage / Indianischer Räuchersalbei (Salvia apiana) durch den gemeinen Beifuss (Artemisia vulgaris) zu ersetzen, ist wirklich einfach und doppelt sinnvoll. Im Gegensatz zum Tabak „lässt“ sich White sage in Europa nicht gut anbauen, d.h. es erfolgt fast ein Raubbau und Ausverkauf in Nordamerika und der Beifuss steht uns gut zu Fusse und verbindet uns mit der hiesigen Energie und den Wesenheiten.

In diesem Sinne
Ahea – Ahe – Aye

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